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Matthias May | Keine KommentareVermögen der Deutschen überspringt 7-Billionen-Marke – exklusive Immobilien
Matthias May | Keine Kommentare23.09.2021
Laut der Deutschen Bundesbank verfügen die Bundesbürger in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen und Ansprüchen gegenüber Versicherungen über mehr als 7,1 Billionen Euro und damit über so viel wie nie zuvor. Im ersten Quartal dieses Jahres kamen über 190 Milliarden Euro hinzu. Nicht eingerechnet sind Immobilien und deren Wertsteigerung.
Nach wie vor setzen die Deutschen für ihr Geldvermögen in erster Linie auf Sicherheit und horten es gern als Bargeld oder Sichteinlagen, worauf mit 2,86 Billionen Euro der Löwenanteil des Gesamtvermögens entfällt. Den Null- bzw. Negativzinsen zum Trotz flossen auch im ersten Quartal wieder 47 Milliarden Euro in diese Anlageformen, die den Vorteil jederzeitiger Liquidität bieten. In Investmentfonds pumpten die Bundesbürger mit 25 Milliarden Euro zwar nur gut halb so viel – aber auch diese Summe markiert einen Rekord. Hinzu kamen drei Milliarden, die in Aktien und sonstige Anteilsrechte vor allem inländischer Unternehmen investiert wurden. Ein zaghafter Trend Richtung Kapitalmärkte lässt sich mithin erkennen.
Es wirkt wie eine Reaktion auf die verheerenden Überschwemmungen von Mitte Juli, doch tatsächlich wurde die Reform schon vorher beschlossen und kürzlich bereits umgesetzt: Das ZÜRS-Geo-System, das die Hochwassergefährdung von mehr als 22 Millionen Gebäuden in Deutschland erfasst, wurde ergänzt.
Nun werden auch Extremniederschläge als Schadensrisiko einbezogen, wofür drei Starkregengefährdungsklassen (SGK) geschaffen wurden. SGK 1 umfasst Gebäude, die am oberen Bereich eines Hangs oder auf einer Kuppe liegen und daher eine geringe Gefährdung aufweisen. Gebäude in der Ebene oder im unteren oder mittleren Bereich eines Hangs werden der SGK 2 zugeordnet, wenn kein Bach in der Nähe fließt. Für Gebäude in Tälern oder in Bachnähe gilt die höchste SGK 3. In dieser befinden sich mit 2,6 Millionen fast 12 Prozent aller erfassten Adressen. Zum Vergleich: Auf die beiden höchsten der vier Gefährdungsklassen von ZÜRS-Geo entfallen nur 1,5 Prozent der Gebäude.
ZÜRS Geo und die SGK unterstützen die Versicherer bei der Risikobewertung für Gebäude- und Inhaltsversicherungen.
Die Preise für Wohnimmobilien haben bekanntermaßen in vielen Teilen Deutschlands ein Niveau erreicht, das mit den zu erwartenden Mieteinnahmen erst nach mehreren Jahrzehnten gedeckt werden kann. Die konkrete Jahresanzahl – Vervielfältiger genannt – ist ein zentrales Kriterium bei einer Kaufentscheidung. In manchen Gegenden Deutschlands bekommt man Mietwohnungen für das Zwölffache der Jahresnettokaltmiete (Sachsen-Anhalt), in anderen muss man das 75-Fache (Nordfriesland) berappen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Wertentwicklung einer Immobilie, die erheblich zur Gesamtrendite eines Investments beitragen kann.
Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut hat Kaufpreisniveaus, Vervielfältiger und zu erwartende Wertsteigerung in allen Kreisen und kreisfreien Städten unter die Lupe genommen. Die besten Investitionschancen gibt es demzufolge in Teilen Niedersachsens (Landkreise Gifhorn, Grafschaft Bentheim, Lüneburg, Osnabrück, Rotenburg/Wümme) und Schleswig-Holsteins (Herzogtum Lauenburg) sowie in einigen Kreisen in Hessen (Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Offenbach), Rheinland-Pfalz (Alzey-Worms, Südliche Weinstraße, Bad Dürkheim), Baden-Württemberg (Waldshut, Tuttlingen) und Bayern (Straubing-Bogen). Die Analysten verweisen allerdings auf Regulierungsrisiken infolge der Bundestagswahl, da die steigenden Mieten weit oben auf der politischen Aufgabenliste der neuen Regierung stehen dürften.
In einer Gemeinschaftsstudie schätzen das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, das Deutsche Zentrum für Altersfragen und die Uni Vechta das Volumen der jährlich vererbten Vermögen für die kommenden Jahre auf 400 Milliarden Euro. Im Schnitt entfallen bei Erbschaften 85.000 Euro auf einen Hinterbliebenen, während bei Schenkungen zu Lebzeiten 89.000 Euro pro Begünstigten den Besitzer wechseln.
Bei der Gestaltung des Erbens und Schenkens gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Steuerlast deutlich zu reduzieren, etwa mit Fondspolicen. Diese müssen allerdings gewisse Gestaltungsmerkmale aufweisen: keine feste Vertragslaufzeit, mehrere Versicherungsnehmer und versicherte Personen, flexible Bezugsrechte. Einige Gesellschaften bieten speziell auf den intergenerationellen Vermögenstransfer zugeschnittene Fondspolicen an.
Spezialisierte Generationenberater und Ruhestandsplaner unterstützen bei der steuerschonenden Weitergabe von Vermögen, wobei sie nach Bedarf weitere Fachleute wie Steuerberater oder Rechtsanwälte hinzuziehen.
Grüner Wasserstoff: noch nicht reif für die große Börsenstory
Matthias May | Keine Kommentare07.09.2021
In grünen Wasserstoff als Energieträger werden gewaltige Hoffnungen gesetzt. Ein Viertel der weltweiten Energienachfrage soll nach gängigen Szenarien bis Mitte des Jahrhunderts damit gedeckt werden. Die Bank of America hält ein Umsatzvolumen von 2,5 Billionen US-Dollar für wahrscheinlich. Der Ausweg aus der Klimakrise soll maßgeblich von Wasserstoff geebnet werden.
Damit sollte auch Unternehmen aus diesem Wirtschaftssektor eine goldene Zukunft bevorstehen, könnte man als Börsenbeobachter meinen – und entsprechend investieren. In diesem Jahr allerdings haben Wasserstoff-Anleger wenig Anlass zu Freude gehabt: Die wenigen Themenfonds tendierten negativ, Weltmarktführer Ballard-Power erlitt Kurseinbußen von teilweise mehr als einem Drittel. Umsatz und Gewinn blieben bislang unter den Erwartungen, die erforderlichen immensen Investitionen in Forschung & Entwicklung kann Ballard-Power nur mithilfe externen Kapitals stemmen. Bis zur Wettbewerbsfähigkeit und Praxisreife des grünen Wasserstoffs ist es noch ein weiter Weg – solange sein Zeil nicht erreicht ist, dürften Wasserstoff-Investments robuste Anlegernerven erfordern.